Reduktion der Kohlenstoffemissionen um bis zu 85 %

Interview mit Jeremy Bouvet, Aperam Business Development and Sustainability Project Manager

Indem er die Kohlenstoffemissionen im Vergleich zum Branchendurchschnitt um bis zu 85 % reduziert, hilft der nichtrostende Stahl Aperam infinite™ den Kunden dabei, ihren eigenen CO2-Fußabdrucks zu verkleinern und in die Kreislaufwirtschaft einzusteigen. Um darüber mehr zu erfahren, haben wir mit Jeremy Bouvet.

  • Können Sie uns zu Beginn erklären, was ein Nachhaltigkeitsprojekt-Manager macht?

Jeremy Bouvet: Meine Aufgabe als Sustainability Project Manager umfasst im Wesentlichen zwei Kernaufgaben. Erstens, unsere Kunden über alle Nachhaltigkeitsaktivitäten von Aperam zu informieren – vom Recycling bis zur Reduktion unserer Kohlenstoffemissionen. Zweitens betreue ich die Entwicklung und Förderung unseres Angebots an nachhaltigkeitsorientierten Produkten.

  • Ich nehme an, eines dieser Produkte ist Aperam infinite™?

Jeremy Bouvet: Genau. Aperam infinite ist ein besonders spannendes Produkt. Es wird mit fortschrittlichen Recyclingmethoden, erneuerbarer Energie und nachhaltig gewonnenen Rohstoffen hergestellt. Aperam infinite ist unsere neue Produktreihe mit niedrigen CO2-Emissionen über den gesamten Bereich von Scope 1+2+3. Dieses Produkt ist einzigartig, weil sein Kohlenstoff-Fußabdruck nur halb so groß ist wie bei unseren Standardprodukten* und es bis zu 100 % aus recyceltem Material besteht.

*scope1+2+3 upstream

  • Ich verstehe, wie wichtig es ist, die Kohlenstoffemissionen zu reduzieren, aber woher kommt das CO2?

Jeremy Bouvet:

Wenn wir den CO2-Fußabdruck von nichtrostendem Stahl betrachten, müssen wir die gesamte Wertschöpfungskette des Produkts berücksichtigen. Das tun wir, indem wir die verschiedenen Scopes berechnen, wie sie im GHG-Protokoll definiert sind. Während Scope 1 die direkten Emissionen umfasst, betrifft Scope 2 den CO2-Fußabdruck der zur Herstellung genutzten Energie.

Scope 3 ist in vorgelagerte und nachgelagerte Emissionen unterteilt. Im Falle von Aperam gehen die vorgelagerten Auswirkungen im Wesentlichen auf den Materialeinkauf zurück.

Bei Aperam stammen 70 % des CO2-Fußabdrucks unserer Produkte aus Scope 3 Upstream, also aus den von uns eingesetzten Rohstoffen. Daher sind Ermittlung und Reduzierung der Scope-3-Emissionen von entscheidender Bedeutung.
Aperam infinite™ ermöglicht diese Scope-3-Reduktion, weil es fast ausschließlich aus recyceltem Schrott hergestellt wird. Dadurch haben wir unseren Bedarf an bergbaulich gewonnenen Rohstoffen – die sehr hohe Emissionswerte aufweisen – drastisch reduziert, was bei unseren infinite™-Produkten zu einem erheblich geringeren CO2-Fußabdruck führt.

  • Das klingt in der Tat sehr spannend. Aber ist es nicht auch sehr teuer?

Jeremy Bouvet:

Ja, CO2-arm hergestellter nichtrostender Stahl ist teurer, weil die eingesetzten Rohstoffe mit niedriger CO2-Fracht sowie der hochwertige Schrott mehr kosten.
Ich möchte jedoch hinzufügen, dass das, was Aperam produziert und verkauft – nichtrostender Stahl – selbst ein Ausgangswerkstoff ist, den unsere Kunden zur Herstellung ihrer Produkte verwenden. Nichtrostender Stahl ist jedoch nur ein Bestandteil dieser Produkte und macht nur einen sehr kleinen Teil des Endpreises aus.

Um dies zu veranschaulichen, betrachten Sie einmal Kochgeschirre aus nichtrostendem Stahl. Diese Produkte enthalten vielleicht ein Kilogramm nichtrostenden Stahl, das nur wenige Euro kostet. Die geringfügig höheren Kosten von Aperam infinite werden den Endpreis nur minimal beeinflussen.
Natürlich geht es bei der Reduzierung des CO2-Fußabdrucks eines Produkts um mehr als nur den Preis. Es geht darum, dem Planeten zu nützen, und Unternehmen haben eine moralische und oft auch regulatorische Verantwortung, ihre CO2-Emissionen zu senken.
Aperam infinite hilft Unternehmen, ihre Reduktionsziele zu erreichen. Es bietet ihnen auch ein wichtiges Differenzierungsmerkmal, da sie ihre Produkte als CO2-arm vermarkten können – ein Vorteil, der bei Kunden immer stärker nachgefragt wird.

  • Das macht Sinn, aber wie stellen Sie sicher, dass Ihre Kunden über den höheren Preis hinwegsehen und die Vorteile von Aperam infinite anerkennen?

Jeremy Bouvet: Das hängt wirklich davon ab, wie stark ein Kunde für den Klimawandel sensibilisiert ist. Einige unserer Kunden haben ein ausgeprägtes Verständnis für dieses Thema und suchen aktiv nach Wegen, ihre Emissionen zu reduzieren. Für diese Kunden ist der Wechsel von nichtrostendem Standardstahl zu einer CO2-armen Option eine folgerichtige Entscheidung.

Dann gibt es Kunden, die Endprodukte herstellen, bei denen der nichtrostende Stahl für den Endverbraucher sichtbar ist – zum Beispiel Töpfe, Pfannen und sogar Waschmaschinen. Da der nichtrostende Stahl sichtbar ist, haben diese Kunden die Möglichkeit, CO2-reduzierten nichtrostenden Stahl als zentrales Differenzierungsmerkmal im Markt zu nutzen. Ein gutes Beispiel ist hier BSH, die Bosch-Siemens-Gruppe, die Aperam infinite™ für die Produktion einiger ihrer Waschmaschinen und Geschirrspüler verwendet, die sie dann als CO2-arm vermarkten kann.

Schließlich gibt es Kunden, in deren Produkten der Anteil an nichtrostendem Stahl sehr hoch ist. Die Verwendung von nichtrostendem Stahl mit niedriger CO2-Fracht ist für diese Unternehmen eine einfache Möglichkeit, ihren CO2-Fußabdruck drastisch zu senken. Aber wir müssen das Bewusstsein dafür wecken, warum das wichtig ist. Ein Beispiel ist MKN, ein deutscher Hersteller, der professionelle Gastronomieausrüstungen zu 100 % aus nichtrostendem Stahl herstellt. Das Unternehmen verwendet Aperam infinite™, um den CO2-Fußabdruck seiner Produkte erheblich zu reduzieren.

  • Wenn ein Unternehmen zögert, ein eigenes Produkt mit geringem CO2-Fußabdruck auf den Markt zu bringen, was würden Sie ihm sagen?

Jeder nichtrostende Stahl, selbst der mit einem hohen Anteil an recyceltem Schrott, hat einen großen ökologischen Fußabdruck – das liegt in der Natur einer energieintensiven Industrie wie der unseren. Es gibt jedoch Wege, die wir beschreiten können, um diesen Fußabdruck zu verkleinern. Eine davon ist die Verwendung von Ausgangswerkstoffen mit geringer Umweltbelastung. Durch die Verwendung von Aperam infinite können Sie den Fußabdruck nicht nur eines Produkts, sondern Ihres gesamten Unternehmens drastisch reduzieren. Das ist ein ziemlich großer Einfluss für eine relativ kleine Maßnahme.

Möchten Sie mehr erfahren? Kontaktieren Sie Jeremy Bouvet

Jeremy Bouvet
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